„PARCOURS“, Galerie VORNUNDOBEN - Ausstellung mit kinetischen Objekten von Christoph Steeger, vom So., 6.7. – 9.8. 2025 - Es geht um Eigenbewegung, Interaktion und Komplexität in dieser Ausstellung und so verdeutlicht es auch ihr Titel ,„Parcours“. Nicht nur durch die Galerie, sondern auch durch die Umgebung wird man sich bewegen müssen, wenn man die vollständige Begegnung mit den kinetischen Objekten von Christoph Steeger erleben möchte, denn der Rundgang durch die Galerie ist Teil eines größeren „Parcours“, welcher sich über zwei weitere Ausstellungsorte fortsetzt. In der „ART-Loft“ (Eupen, Boogie Hebel) und im „Zollhaus“ (Grenze Aachen/Raeren, KuKuK e.V.) Beim Durchschreiten der Ausstellung in der Galerie „VornUndOben“ kann man erfahren, dass alle kinetischen Objekte ein Netz bilden. Sie sind mit Sensoren ausgestattet und miteinander verbunden, indem ihre Bewegungen nur vom Besucher ausgelöst werden können. Der Besucher wird Teil des Bewegungsgefüges: steht er still, steht alsbald auch alles andere still, bewegt er sich, bewegt er damit auch die Dinge um sich herum. Somit ist es auch eine Rauminstallation, denn sie wird zum interaktiven Feld für jeden, der sie begeht. Dies ist am besten spürbar, wenn man allein hindurchgeht. Betrachtet man die Objekte im Einzelnen, erschließt sich ihre vielschichtige Komposition aus Rhythmik, Klang, Form, Farbe, Materialität und der Beschaffenheit der Oberflächen. Auch die Bewegungsgeschwindigkeit ist Teil des Charakters eines Objektes. Bei der Begegnung mit ihnen wird man hineingezogen in Abläufe, in kleinere Aktionen, welche die Objekte oft automatisch ausführen. Manchmal laden sie aber auch dazu ein, eine Bewegung in Gang zu setzen: Knöpfchen drücken erwünscht! – Das hat vordergründig einen gewissen Erlebnischarakter. Man will wissen, was das Werk kann, und der Technikinteressierte will wissen, wie es konstruiert ist. Insoweit kommen die Objekte etwas spielerisch daher und das Herumspielen mit Mechanik und Elektrik ist nach eigener Aussage auch ein Teil des Antriebes für den Künstler. Aber er nennt seine Objekte auch „poetisch“ und verweist damit auf die Bedeutungsebene jenseits der Erscheinung. “kinetai kai re ta panta“ – „es wird bewegt und alles fließt“, heißt es beim griechischen Philosophen Heraklit, der davon ausging, dass die sichtbare Bewegtheit der Ausdruck eines ständigen Fließens, eines universellen Werdens und Vergehens ist. Wer sich aber im stetigen Werden beheimatet, befreundet sich mit dem Vergehen, auch mit dem eigenen, und es wird leichter. So will der Künstler seine Werke auch als „leicht“ verstanden wissen. Ein mechanischer Kopf, der die Zunge herausstreckt, oder eine Flasche, die betrunken wankt, erscheinen humorvoll, eine Gruppe eigenartig rotierender Kegel erzeugt leichte Luftzüge. Dabei geht es dem Künstler auch um die Dramatik der Abläufe. Die sieben Kegel, beispielsweise, wirken beim ersten Blick wie ein aufgeregtes Feld von Bewegungen. Beim zweiten Blick erkennt man ein Gefüge, das sich ständig wandelt, denn jedes Objekt beschleunigt, verlangsamt und wechselt die Drehrichtung nach ganz eigenem Rhythmus. Beim dritten Blick fällt dann vielleicht auf, dass jedes Objekt in Phasen des exzentrischen Taumels eintreten und leise Klänge erzeugen kann. An manchen Objekten gilt es, sie sanft anzustoßen oder sie anzupusten. Wieder andere fordern vom Betrachter, dass er still und mit etwas Ausdauer verweilt und genau hinschaut, weil die Bewegung anders kaum wahrzunehmen ist. Christoph Steeger studierte Bildhauerei an der FH-Köln und wurde 1989 Meisterschüler von Prof. Anton Berger. Zeitgleich schuf er Bühnenbilder für den modernen Tanz und arbeitete bis 2024 als Film- und Fernsehausstatter. www.christophsteeger.de Vernissagen: 6. Juli 2025, 15:00 Uhr (VornUndOben), 13.Juli 2025, 15:00 Uhr (ART-Loft), 20.Juli 2025 15:00 Uhr (Zollhaus)


  • Datum:06.07.2025 15:00 - 09.08.2025 17:00
  • Ort Katharinenweg 15a, Kettenis Eupen, Belgien (Karte)